Schildkröten, die nach 15 Jahren an ihren Geburtsstrand zurückkehren, halbstarke Elefanten und Leoparden in einer Ménage-à-trois – Sri Lanka hat jede Menge ungewöhnliche Tiererlebnisse zu bieten.
Mitten in der Nacht klopft es kräftig an die Zimmertür. „Die Schildkröten kommen!“ ruft Nilantha und ist schon wieder im Palmengarten verschwunden. Schnell in ein paar Klamotten geschlüpft und hinterher. Der Vollmond beleuchtet eine seltsame Szene. Im Hintergrund donnert die Brandung des Indischen Ozeans an den kilometerlangen Strand von Hikkaduwa. Im Vordergrund hocken ein paar Menschen im Kreis und starren in den Sand. Eine Art Schildkröten-Meditation. Minuten später enthüllt sich der Grund: eine kirschgroße schwarze Kugel und flossenartige Vorderbeine wühlen sich aus dem Sand. Noch ein paar Schübe mit den Hinterbeinen, und die ganze Miniatur-Schildkröte hat sich freigeschaufelt. Nach und nach schlüpfen mehrere Dutzend Babyschildkröten. Nicht einmal handtellergroß sind sie, und streben nun Richtung Meer, um sich hineinzustürzen und tausende Kilometer entfernt zu eineinhalb Meter langen Grünen Meeresschildkröten heranzuwachsen. Und nach 15 Jahren an ihren Geburtsstrand zurückzukehren. Warum, zeigt sich in der nächsten Nacht, in der wieder nicht an eine gepflegte Nachtruhe zu denken ist.